Die Bedus sind froh und stolz zu gleich, dass Marvin Califice – nebenbei auch ein treuer Eintracht Fan – bei unserem Medienpartner “The Kroisos Newsleaf” einen Beitrag über die Adler Legende Charly Körbel – er spielte zwischen 1972 und 1991 601 Mal für die Eintracht – veröffentlichte.

Karl-Heinz “Charly” Körbel ist eine Legende in Frankfurt. Jeder, der sich intensiver mit der Stadt auseinandersetzt, stolpert früher oder später über seinen Namen. Und das auch ohne weitere Kenntnis von Fußball haben zu müssen: Sein Abbild ziert eine Säule in der U-Bahnhaltestelle Willy-Brand-Platz. Auch wurde sein begehbares Gehirn im Senkenberg-Museum ausgestellt. Dass Charly Körbel so viel Aufmerksamkeit bekommt, kommt nicht von ungefähr.
1972 wurde er das erste Mal als Profi von Eintracht Frankfurt eingesetzt, 1991 bestritt er sein letztes Pflichtspiel im Dress der Adler. In diesen 19 Jahren wurde Charly Körbel 602 mal in der Bundesliga eingespielt, damit ist er Rekordhalter. Dabei sammelte er auch Titel: Mit vier DFB-Pokal-Siegen und einem UEFA-Pokal-Erfolg erlebte Körbel Höhenflüge mit der Eintracht. Aber auch nach der aktiven Fußballerkarriere blieb er dem Verein treu.
Den Nachwuchs fördern
Seit 2007 trainiert Körbel Kinder im Rahmen der Eintracht Frankfurt Fußballschule. In den Schulferien kommen jährlich 3000 Kinder auf den Trainingsplatz vor der heimischen Arena: „Wir vermitteln den Kindern dieses ‘Profi-Feeling’, direkt an der Commerzbank-Arena, mit voller Ausrüstung, ehemaligen Eintracht-Stars als Trainern und den großen Idolen zum Greifen nah.”
Die Idee sei bereits 2001 entstanden und sei eine Reaktion auf den damaligen Abstieg in die 2. Liga gewesen.
„Also müsse man den Nachwuchs fördern”, erzählt Körbel. „Die Arbeit mit den Kids macht mir riesigen Spaß und hält mich heute jung.” – Charly Körbel, Leiter der Eintracht Frankfurt Fußballschule. Mit seiner 19-jährigen Erfahrung als Fußballprofi und mehreren Trainerjobs nach der Spielerkarriere hat Körbel einen riesigen Erfahrungsschatz. Den nutzt er nun, um zu erkennen, welcher Spieler das nötige Talent hat: „Wenn uns jemand auffällt, sprechen wir diesen Spieler an und bieten ihm ein gezieltes Fördertraining an, zusätzlich zum Training in seinem Heimatverein.” Der mittlerweile 63-jährige profitiert von der Tätigkeit: „Die Arbeit mit den Kids macht mir riesigen Spaß und hält mich heute jung”, sagt der treue Charly.

Nach der Karriere ist vor der Karriere
Dass Charly Körbel einer so sinnstiftenden Aufgabe nach der aktiven Karriere nachgeht, sei nicht selbstverständlich. Deshalb mahne er jungen Profis, immer an die Zeit danach zu denken: „Viele Spieler sind da zu leichtsinnig und glauben, dass ihnen auch nach der Karriere etwas zufliegen wird.” Zumal komme ein Ende die Fußballerkarriere oft schon früher und plötzlicher als gedacht, da würden viele sehr unvorbereitet dastehen.
„Es hilft, Menschen um sich zu haben, die sich auch trauen, unangenehme Wahrheiten anzusprechen und Kritik zu üben.” – Charly Körbel, Leiter der Eintracht Frankfurt Fußballschule
Insgesamt seien die Spieler heute wesentlich besser betreut, als das zu Körbels aktiven Zeit der Fall war. „Die Spieler haben ihre Berater und die Guten darunter zeigen auch Wege für die Zeit nach dem Karriereende auf. Grundsätzlich gibt es aber auch heute noch viele ‘falsche Freunde’, die schnell mit vermeintlich gutem Rat und Schulterklopfern zur Seite stehen, dem Spieler alles erzählen, was er hören will, und als erstes von Bord gehen, wenn das Schiff sinkt”, sagt die Eintrachtlegende und erinnert, wie viele Berg- und Talfahrten im Profifußball kommen können. Daher: „Es hilft, Menschen um sich zu haben, die sich auch trauen, unangenehme Wahrheiten anzusprechen und Kritik zu üben.”

Freundschaft fürs Leben
Mit etlichen Eintracht-Legenden wie Manni Binz, Norbert Nachtweih, Uwe Bindewald arbeitet Charly Körbel direkt in der Fußballschule zusammen. „Zahlreiche weitere sehe ich regelmäßig im Rahmen der Spiele unserer Traditionsmannschaft, bei den Heimspielen der Eintracht im Stadion oder in meiner Funktion als Markenbotschafter”, sagt Körbel. Tradition sei für ihn ein unheimlich wichtiger Wert und er freue sich immer, alte Weggefährten zu treffen. Viele Ehemalige seien bei der Eintracht als „Markenbotschafter“ eingebunden: „Das sind unter anderem Dragoslav Stepanović, Jürgen Grabowski, Bernd Hölzenbein, Uwe Bein, Ervin Skela, Ronny Borchers”, erzählt Matthias Thoma, Geschäftsführer des Eintracht Frankfurt Museums.
Das Museum, das sich mitten in der Arena befindet, ermöglicht Fans, die Geschichte und Tradition des Vereins hautnah zu erleben. Treffen der alten Spieler finden regelmäßig im Museum statt: „Ganz treue Gäste sind da Doktor Peter Kunter, Peter Reichel, Jürgen Kalb, Jürgen Grabowski, Bernd Hölzenbein, aber auch die Meistermannschaft von 1959 oder Martin Fenin.” Skurrile Wege gingen beispielsweise Ansgar Brinkmann oder Thorsten Legat, die beide in der RTL-Unterhaltungssendung „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!” zu sehen waren. Die meisten Ehemaligen, so Thoma, haben jedoch Jobs, die sich um den Fußball drehen.
Veröffentlicht: Am 4. März 2019 in The Kroisos Newsleaf
(http://thekroisosnewsleaf.com/de/2019/03/04/die-nachwuchsarbeit/)